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Schlechte Bezahlung in der Zeitarbeit – Mythos oder Realität?
Zeitarbeit, auch als Leiharbeit bekannt, hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung
gewonnen. Sie bietet Unternehmen die Möglichkeit, flexibel auf Personalbedarfe zu reagieren und
Arbeitnehmer:innen eine Chance, schnell und unkompliziert in den Arbeitsmarkt einzutreten. Doch
ein Vorurteil hält sich hartnäckig: die angeblich schlechte Bezahlung in der Zeitarbeit. Aber
entspricht das tatsächlich der Realität, oder handelt es sich um einen Mythos?
In diesem Artikel werfen wir einen genauen Blick auf die Entlohnung in der Zeitarbeit und klären,
ob die Vorurteile gerechtfertigt sind.
Table of Contents
Was ist Zeitarbeit?
Zeitarbeit bedeutet, dass Arbeitnehmer:innen von einem Zeitarbeitsunternehmen (auch
Personaldienstleister genannt) angestellt werden, um zeitlich begrenzte Aufgaben bei einem
anderen Unternehmen, dem sogenannten Entleihbetrieb, zu übernehmen. Das
Zeitarbeitsunternehmen zahlt den Lohn und ist rechtlich der Arbeitgeber, während die Arbeit im
Entleihbetrieb verrichtet wird. Diese Arbeitsform bietet Unternehmen Flexibilität und den
Arbeitnehmer:innen die Möglichkeit, in unterschiedlichen Branchen und Tätigkeitsfeldern
Erfahrungen zu sammeln.
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Die Vorurteile der Zeitarbeit: Schlechte Bezahlung und mangelnde Sicherheit
Das häufigste Vorurteil gegenüber Zeitarbeit betrifft die Bezahlung. Kritiker behaupten, dass
Zeitarbeitnehmer:innen deutlich schlechter bezahlt werden als ihre festangestellten Kollegen in
den Entleihbetrieben. Zudem wird oft argumentiert, dass die Beschäftigung unsicherer ist, da sie
in der Regel befristet und mit weniger Zusatzleistungen verbunden sei.
Die Realität der Zeitarbeit: Tarifverträge und gesetzliche Regelungen
In Deutschland ist die Zeitarbeitsbranche stark reguliert. Tarifverträge und gesetzliche
Bestimmungen sorgen dafür, dass Zeitarbeitnehmer:innen fair entlohnt werden. Die meisten
Zeitarbeitsfirmen sind an Tarifverträge gebunden, die Mindestlöhne und Arbeitsbedingungen
festlegen. Diese Tarifverträge werden zwischen den Gewerkschaften und den
Arbeitgeberverbänden der Zeitarbeitsbranche ausgehandelt und bieten eine verbindliche
Grundlage für die Bezahlung.
Hier eine kurze Zusammenfassung der gängigsten Regelungen der Zeitarbeit:
1. Tarifverträge und Mindestlöhne
Die in der Zeitarbeit geltenden Tarifverträge sehen oft Lohnuntergrenzen vor, die über dem
gesetzlichen Mindestlohn liegen. Zudem gibt es in vielen Branchen sogenannte
Branchenzuschläge, die dafür sorgen, dass Zeitarbeitnehmer:innen nach einer bestimmten Zeit im
Einsatzbetrieb mehr verdienen. Diese Zuschläge dienen dazu, die Löhne an das Niveau der
Stammbelegschaft anzugleichen und die Arbeit in der Zeitarbeit attraktiver zu machen.
2. Equal Pay-Prinzip
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das sogenannte Equal Pay-Prinzip. Dieses besagt, dass
Zeitarbeitnehmer:innen nach neun Monaten im selben Betrieb das gleiche Entgelt erhalten
müssen wie die Stammbelegschaft, die vergleichbare Tätigkeiten ausführt. Dies stellt sicher, dass
langfristige Einsätze fair vergütet werden und die Lohnunterschiede zwischen Zeitarbeit und
regulären Beschäftigungsverhältnissen minimiert werden.
3. Zusatzleistungen und Sozialleistungen
Neben dem Lohn haben Zeitarbeitnehmer:innen Anspruch auf die gleichen Sozialleistungen wie
festangestellte Mitarbeiter:innen, einschließlich Krankenversicherung, Rentenversicherung und
Arbeitslosenversicherung. Zudem bieten viele Zeitarbeitsfirmen ihren Mitarbeiter:innen zusätzliche
Leistungen wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie Weiterbildungsangebote an, um ihre
Attraktivität als Arbeitgeber zu steigern.
Herausforderungen und Unterschiede der Zeitarbeit
Trotz der rechtlichen Rahmenbedingungen gibt es Unterschiede in der Bezahlung von
Zeitarbeitnehmer:innen, die von verschiedenen Faktoren abhängen können, wie zum Beispiel der
Qualifikation, der Branche und der Region. In einigen Bereichen kann die Bezahlung in der
Zeitarbeit niedriger ausfallen als bei einer direkten Anstellung im Unternehmen, insbesondere bei
niedrig qualifizierten Tätigkeiten. Allerdings bieten die Flexibilität und die Möglichkeit, schnell in
Arbeit zu kommen, für viele Arbeitnehmer:innen einen attraktiven Ausgleich.
Zeitarbeit als Chance
Für viele Arbeitnehmer:innen bietet Zeitarbeit nicht nur eine kurzfristige Lösung, sondern eine
echte Chance. Zeitarbeit ermöglicht den schnellen Einstieg in den Arbeitsmarkt, den Erwerb neuer
Fähigkeiten und den Aufbau eines beruflichen Netzwerks. In vielen Fällen führt Zeitarbeit auch zu
einer Übernahme in eine Festanstellung im Entleihbetrieb, was langfristige Perspektiven eröffnen
kann.
Fazit
Die Vorstellung, dass Zeitarbeit grundsätzlich schlecht bezahlt wird, ist ein Mythos, der nicht
pauschal der Realität entspricht. Zwar kann es Unterschiede in der Entlohnung geben, doch
durch tarifliche Regelungen, das Equal Pay-Prinzip und Zusatzleistungen wird sichergestellt, dass
Zeitarbeitnehmer:innen fair entlohnt werden. Zeitarbeit bietet sowohl für Unternehmen als auch für
Arbeitnehmer:innen Vorteile und sollte als flexibles und chancenreiches Beschäftigungsmodell
betrachtet werden. Unternehmen wie unseres setzen sich dafür ein, dass Zeitarbeit fair und
attraktiv bleibt – sowohl für Arbeitgeber als auch für Arbeitnehmer:innen.