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So wird die Lohnabrechnung im Kleinbetrieb sicher und fehlerfrei

Zeitdruck, gesetzliche Meldefristen und die hohe Verantwortung gegenüber Beschäftigten und Behörden machen die Lohnabrechnung im Kleinunternehmen fehleranfällig. Schon kleine Versäumnisse führen zu Nachfragen von Krankenkassen oder Finanzämtern, Verzögerungen bei Auszahlungen oder im schlimmsten Fall zu Bußgeldern. Ein klar strukturierter Ablauf mit festen Rollen, einem sauberen Datenbestand und definierten Kontrollpunkten reduziert Aufwand und Fehlerquellen spürbar.

Rollen und Zuständigkeiten klar festlegen

Ein effizienter Lohnprozess beginnt mit der Klärung der Zuständigkeiten. Wer liefert welche Informationen, wer prüft und wer gibt den Lohnlauf frei? Diese Aufgabenverteilung sollte eindeutig dokumentiert sein, ebenso wie eine Vertretungsregelung bei Urlaub oder Krankheit. Empfehlenswert ist ein Monatskalender mit allen relevanten Fristen, Zuständigkeiten und Stichtagen. Auch interne Abgabetermine wie etwa für Zeiten und Änderungen sollten verbindlich sein.

Stammdaten aktuell und vollständig halten

Ein häufiger Fehlergrund liegt in unvollständigen oder veralteten Stammdaten. Bei Eintritt neuer Mitarbeiter müssen Steuer-Identifikationsnummer, Sozialversicherungsnummer, Krankenkasse und Arbeitsvertrag rechtzeitig vorliegen. Änderungen bei Lohnarten, Zuschlägen, Sachbezügen oder Arbeitszeitmodellen sind zu dokumentieren und mit Änderungsdatum nachzuhalten. Ein Änderungslogbuch sorgt für Übersicht und erleichtert Rückfragen im Nachhinein.

Ein häufiger Fehler entsteht bei verspätet erfassten Änderungen, etwa bei Steuerklasse, Krankenkassenwahl oder Familienstand. Eine strukturierte Checkliste beim Mitarbeitereintritt hilft, alle nötigen Angaben vollständig einzuholen. Zudem empfiehlt sich ein digitales Änderungsprotokoll, das alle Anpassungen mit Datum, Bearbeiter und Begründung dokumentiert.

Die Nachverfolgung von Fehlerquellen wird dadurch erheblich vereinfacht. Auch bei vorübergehenden Änderungen wie Elternzeit oder Stundenreduktion sollte eine befristete Anpassung klar festgehalten werden. Rückfragen der Sozialversicherungsträger lassen sich auf diese Weise schneller beantworten.

Abläufe im Monatsrhythmus strukturieren

Ein fester Monatsablauf trägt wesentlich zur Prozessstabilität bei. Sobald Zeit- und Abwesenheitsdaten finalisiert sind, beginnt der Lohnlauf. Vor der endgültigen Freigabe sind Kontrolllisten zu prüfen und bei Abweichungen Rücksprache zu halten. Nach der Freigabe erfolgt der Zahl- und Meldelauf. Gesetzliche Pflichten umfassen unter anderem:

  • den ELStAM-Abruf, der über das Verfahren zur elektronischen Lohnsteuerabzugsmerkmale abgewickelt wird
  • die elektronische Arbeitsunfähigkeitsmeldung (eAU)
  • DEÜV-Meldungen und Beitragsnachweise an die Sozialversicherung
  • die Lohnsteuer-Anmeldung beim Finanzamt
  • Jahresmeldungen an Sozialversicherung und Agentur für Arbeit

Ab 2025 gelten im ELStAM-Verfahren neue Vorgaben, die insbesondere bei Personaleintritt und Steuerklassenwechsel relevant sind.

Sondermeldungen wie Sofortmeldungen bei bestimmten Beschäftigungsarten oder Unterbrechungsmeldungen bei längerer Fehlzeit sind ebenfalls relevant.

In der Praxis treten viele Fehler bei der Übernahme unvollständiger Abwesenheitszeiten oder bei verspätet abgerufenen ELStAM-Daten auf. Gerade Monatswechsel mit Feiertagen, Urlaubsansprüchen oder Wechsel von Steuerklassen erfordern besondere Aufmerksamkeit. Der Lohnlauf sollte daher erst erfolgen, wenn alle Abwesenheiten plausibilisiert und gegengezeichnet sind. Ein fester interner Stichtag mit Sign-off durch Vorgesetzte reduziert spätere Korrekturen.

Auch der Unterschied zwischen Testlauf und Echtlauf ist wichtig: Während der Testlauf zur Kontrolle genutzt werden kann, lösen erst freigegebene Echtläufe Zahlungen und Meldungen aus. Ein strukturierter Ablauf verhindert Rückrechnungen und reduziert Bearbeitungsaufwand im gesamten Ablauf.

Schnittstellen und Qualitätssicherung nutzen

Standardisierte Schnittstellen zwischen Zeitwirtschaft, Buchhaltung und Zahlungsverkehr (SEPA-Dateien) sorgen für einen reibungslosen Ablauf. Testläufe vor dem ersten Echtlauf decken Formatfehler oder Schnittstellenprobleme frühzeitig auf. Technisch lassen sich viele Plausibilitäten automatisiert prüfen – etwa der Abgleich von Stundenkontingenten mit den vertraglichen Vereinbarungen oder die Prüfung von Entgelten auf Tarifkonformität, Mindestlohn und Grenzwerte bei geringfügiger Beschäftigung. Auch Fehlzeitencodes müssen korrekt hinterlegt und verarbeitet werden.

Typische Prüfpunkte vor dem Lohnlauf

Für eine fehlerfreie Verarbeitung empfiehlt sich ein strukturierter Blick auf folgende Schnittstellen und Inhalte:

  • Zeitwirtschaft
    • Passen gemeldete Stunden zur vertraglich vereinbarten Arbeitszeit?
    • Wurden Abwesenheiten mit korrekten Codes (z. B. Krankheit, Urlaub) hinterlegt?
    • Sind Zuschläge (z. B. Nachtarbeit, Sonn-/Feiertag) plausibel erfasst?
  • Finanzbuchhaltung (Fibu)
    • Stimmen Sachkonten und Kostenstellen mit der Lohnartenzuordnung überein? Strukturierte Abläufe zwischen Personalbereich und Buchhaltung setzen eine saubere Stammdaten- und Kostenstellenlogik voraus.
    • Wurden Lohnarten korrekt konfiguriert (z. B. steuer-/sozialversicherungspflichtig)?
    • Sind monatliche Buchungsdateien prüfbar und im Standardformat?
  • Zahlungsverkehr (SEPA)
    • Ist die IBAN vollständig und korrekt?
    • Wurden Zahlungstermine und Beträge korrekt übernommen?
    • Sind Brutto- und Nettobeträge eindeutig ausgewiesen?

Häufige Fehler entstehen durch inkonsistente Zeitdaten oder falsch zugeordnete Konten in der Buchhaltung. Wenn beispielsweise die Kostenstellen nicht eindeutig gepflegt sind oder Stunden außerhalb vertraglich vereinbarter Grenzen liegen, kommt es zu Rückfragen und Korrekturläufen. Auch beim SEPA-Export ist auf eine korrekte IBAN, Zahlungstermin und Netto-/Bruttobetrag zu achten. Ein automatisierter Vorabcheck deckt solche Unstimmigkeiten frühzeitig auf. Systeme mit integrierten Validierungsregeln helfen, Abweichungen zwischen Stunden und Entgelt oder Tarifabweichungen zu identifizieren. Für kleine Betriebe eignen sich in diesem Zusammenhang besonders kompakte Lohnabrechnungsverfahren für kleine Unternehmen, die Standardabläufe bündeln und Prüfmechanismen bereits systemseitig abbilden.

Datenschutz und Zugriffsrechte zuverlässig organisieren

Der Umgang mit personenbezogenen Daten in der Lohnabrechnung unterliegt klaren Vorgaben. Zugriff erhalten ausschließlich Personen, die diese Informationen zur Ausübung ihrer Aufgaben benötigen. Das sogenannte Need-to-know-Prinzip verhindert unnötige Einsichtnahmen und stärkt die Vertraulichkeit. Auch digitale Zugriffsrechte müssen rollenbasiert vergeben und protokolliert werden. Eine digitale Personalakte kann dabei helfen, Berechtigungen effizient zu steuern und gesetzliche Aufbewahrungspflichten sicher umzusetzen.

Die Vergabe von Löschrechten, der Einsatz von Archivsystemen und die Dokumentation aller Zugriffe gehören zu einem vollständigen Datenschutzkonzept. Zudem muss bei der Zusammenarbeit mit externen Dienstleistern zur Lohnabrechnung eine datenschutzkonforme Auftragsverarbeitung gemäß DSGVO vorliegen. Unabhängig davon, ob intern oder extern gearbeitet wird, gilt: Nur ein klar definiertes Rollenmodell schützt sensible Informationen zuverlässig.

Fehlerquoten gezielt senken

Mit klaren Zuständigkeiten, standardisierten Abläufen und definierten Kontrollpunkten lässt sich die Lohnabrechnung im Kleinunternehmen zuverlässig und effizient abwickeln. Das reduziert Nacharbeiten und verringert das Risiko von Fristversäumnissen oder Rückfragen erheblich.

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